Geomorphologie


• Vanil Noir


▸ Der Vanil Noir ist mit 2389 m ü. M. der höchste Berggipfel der Freiburger Voralpen in der Schweiz. Über den Berggrat verläuft die Grenze zwischen den Kantonen Freiburg und Waadt. Der Name Vanil ist ein Ausdruck des freiburgischen Patois, bedeutet so viel wie Fels, felsiger Gipfel und geht ursprünglich auf das gallische Wort vanno (Abhang, Gipfel) zurück.
Geologie In geologischer Hinsicht gehört das Gebiet des Vanil Noir zu den Préalpes Romandes, einer grossflächigen Schubmasse penninischer Sedimente, die als Klippe respektive Klippendecke auf helvetischen Sedimenten lagert. Die Topographie des Gebietes wird hauptsächlich durch das Gesteinsmaterial bestimmt. Harte Kalksteinzüge, welche die Landschaftsmerkmale bilden, wechseln sich mit mergeligen Schichten ab, die deutlich stärker erodiert sind. Der Vanil Noir gehört zum kompetenten Kalkstein der Préalpes médianes plastiques. In der Region gibt es auch typische Karstphänomene, beispielsweise Karrenfelder, Dolinen und Höhlen (darunter die Gouffre des Diablotins).

• Mont Vully


▸ Wahrscheinlich eine Mittel oder Rückzugmoräne des Aaregletschers.
▸ Mittelland Molasse & Gletscher Ablagerungen

• Chasseral


▸ Der Chasseral ist mit 1606 m ü. M. die höchste Erhebung im Berner Jura, im Nordwesten des Kantons Bern, Schweiz.
▸ Teil des Faltenjuras
▪ Der Faltenjura wird in den Kettenjura und den Jura der Freiberge eingeteilt: Der Kettenjura ist durch mehrere, meist parallel verlaufende Ketten gekennzeichnet, die durch Verfaltung der Sedimente über Anhydrit-Salz-Gesteinen der Trias (Fernschub) entstanden sind. An seiner breitesten Stelle, zwischen Yverdon-les-Bains (CH) und Besançon (F), liegen 16 Ketten nebeneinander. Im Kettenjura befinden sich auch die höchsten Gipfel des Jura, der Crêt de la Neige, Le Reculet, La Dôle und Mont Tendre, welche alle eine Höhe von ungefähr 1700 m erreichen. Die durchschnittliche Höhe liegt bei etwa 1100 m, ohne Erosion wäre der Kettenjura heute rund 2350 m hoch.
▪ Während der Auffaltung der Gebirgszüge und teilweise auch noch später ist ein Gewässernetz entstanden, das sich einerseits nach den Tälern zwischen den Bergketten richtet und andererseits Querdurchbrüche, so genannte Klusen, geschaffen hat, die heute eine grosse Bedeutung für die Verkehrsgeographie haben.

• Geologie der Schweiz


▸ Jura: Genf bis Coburg in Oberfranken
▪ Die östlichste Jurakette, die Lägernkette, verläuft schliesslich in exakter West-Ost-Richtung und endet bei Dielsdorf im Kanton Zürich, indem die gebirgsbildenden Schichten unter die Molasse des Schweizer Mittellandes abtauchen.
▪ Sedimente
- Vogesen und Hochschwazwald sind älter als Alpen und Jura. Südlich dieser war in Trias und Jura ein Flachmeer (Urmittelmeer). Es lagerten sich mächtige Sedimentschichten, unter anderem Gips (Aargauer Jura) und Salz (Schweizerhalle, Rheinfelden) ab.
- Am Ende der Jurazeit kam es zu einer Regression des Meeres, das sich allmählich nach Südwesten zurückzog. Relativ geringmächtige Meeresablagerungen aus der nachfolgenden Kreidezeit gibt es deshalb nur im Jura westlich von Biel. Der Jura bildete den nördlichen Rand dieses Meeres.
- Jede dieser Gesteinsschichten enthält zahlreiche Fossilien, manche sind dabei nur für bestimmte Schichten charakteristisch, so genannte Leitfossilien. Im Jura wurden auch viele Reste von Dinosaurierskeletten gefunden. An einigen Orten kamen sogar versteinerte Fussabdrücke von Dinosauriern zum Vorschein.
▪ Wurde bei der Alpenbildung, als sich die Afrikanische Platte unter die Europäische schob, der Jura gefaltet.

Mittelland: Genfersee bis Bodensee
▪ Im Wesentlichen besteht das Mittelland aus Molasse, einem aus der Gebirgserosion der noch jungen Alpen entstandenen Sedimentgestein. Die damaligen Flüsse aus den Alpen – im Allgemeinen nicht kongruent mit dem heutigen Flussnetz – bauten am Gebirgsfuss allmählich bedeutende Schwemmfächer auf. Seine heutige Landschaftsgestalt hat das Mittelland während der Überprägung durch die eiszeitlichen Gletscher erhalten.

Alpen: Nizza bis Wien
▪ Die geologische Auffaltung der Alpen als mehrstufiger Prozess begann vor etwa 135 Millionen Jahren an der Wende von der Jura- zur Kreidezeit, hatte die letzte wichtige Phase vor etwa 30 bis 35 Millionen Jahren im Tertiär, hält aber in abgemilderter Form noch weiter an. Aus plattentektonischer Sicht gehören die Alpen zu den jungen Deckengebirgen der alpidischen Gebirgsbildung, zu denen auch der Kaukasus und der Himalaya gezählt werden. Die intensive geologische Forschung des vergangenen Jahrhunderts führte zur Vorstellung einer Einengung eines ehemals über 1000 km breiten Ozeans mit Kontinentalrändern, Tiefseebecken und mittelozeanischem Rücken auf die weniger als 100 km Breite der heutigen Alpen.
Anhaltende Hebung und Ausformung Zum Hochgebirge wurden die Alpen durch Hebung des gefalteten Gebirgskörpers, die bis in die Gegenwart anhält. Durch den isostatischen Ausgleich in der Kruste hob sich das Gebirge, dessen Erosion ab dem Unter-Oligozän das nördlich gelegene Molassebecken füllte. Der gebirgsbildende Druck dauert bis heute an, der Wuchs in die Höhe beträgt jedoch nur etwa 1 mm pro Jahr. Horizontale Erdkrustenbewegungen können jedoch regional etwas größer sein, etwa in Bebengebieten.
Die heutige Gebirgsform erhielten die Alpen durch Erosion, vor allem durch die abtragende Tätigkeit der Gletscher während der Glaziale des andauernden Eiszeitalters.
Das erdgeschichtlich jugendliche Alter der Alpen wird sichtbar an den schroffen Felswänden, den scharfen Graten und an den tiefen und steilen Tälern mit unausgeglichenem Gefälle. Das Wechselspiel von Hebung und Abtragung (durch Gletscher, Flüsse, Frost, Sonne) mit der Lagerung und Widerstandsfähigkeit der Schichten formt bis heute die Alpen. Durch die Modellierung (modellierende Überformung) in den Kaltzeiten prägten die Gletscher das Bild und schufen neue Oberflächenstrukturen, wie Grate und Kare durch periglaziale Verwitterungen und Glazialerosion; nach Zurückweichen des Eises bildeten sich Seen und Endmoränen.

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